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Überschrift
„Sprechen Sie lieber mit ihrem Kind“ – Kampagne für einen bewussteren Umgang mit dem Smartphone in Gegenwart von Kindern
Datum
05.01.2021
Meldung

Plakate und Postkarten werben derzeit im Stadtgebiet für eine bewusstere Medienerziehung und mehr Blickkontakt und Bindung zwischen Eltern und Kindern. Die Kampagne des städtischen Fachbereichs Jugend, Soziales und Schule „Sprechen Sie lieber mit Ihrem Kind“ will Erwachsene für das bewusste Erleben und Gestalten gemeinsamer Zeit mit Kindern sensibilisieren, um damit dem Bedürfnis der Kinder nach Zuwendung und Aufmerksamkeit gerecht zu werden.   

Die Stadt will mit Postern und Postkarten unter dem Motto „Sprechen Sie lieber mit ihrem Kind“ Waltroper Eltern für einen bewussteren Umgang mit dem Smartphone in Gegenwart von Kindern gewinnen. „Mit der Kampagne möchten wir Mütter und Väter auf das Thema aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen“, sagt Christiane Bröcker, Leiterin des Fachbereichs Jugend, Soziales und Schule. Sie stellte kürzlich gemeinsam mit Birgit Ollesch-Joswig und Andrea Beyer, im Fachbereich zuständig für „Frühe Hilfen“, die Plakate mit der Botschaft an die Erziehenden vor.

Durch die Dauerpräsenz von Medien in unserem Alltag laufen Mütter und Väter leicht Gefahr, das Bedürfnis ihrer Kinder nach Aufmerksamkeit, Blickkontakt und Zuwendung zu unterschätzen. „Kleine Kinder brauchen die Sicherheit, dass ihre Eltern für sie da sind. Sie wollen Aufmerksamkeit, Blickkontakt, Ansprache und Zuwendung, denn sie können noch nicht einordnen, dass sich das Gespräch oder auch die Mimik der per Smartphone Kommunizierenden nicht an sie richtet“, sagt Ollesch-Joswig. Kleinkinder könnten nicht einschätzen, mit wem die Mama oder der Papa spricht und warum sie dabei lachen, weinen oder böse sind. „Kinder denken, das hat etwas mit ihnen zu tun.“

In den ersten Lebensjahren brauchen Kinder engen Kontakt und eine intensive Kommunikation mit einer erwachsenen Bezugsperson. Das gibt ihnen Sicherheit und ist wichtig für ihre Entwicklung. Kommunikation läuft von Anfang an über Blickkontakt und ungeteilte Aufmerksamkeit. Eltern, die mit ihrem Smartphone beschäftigt sind, verpassen wichtige Gelegenheiten, um aufzugreifen, was ihr Kind gerade erlebt.

Mütter und Väter sind Vorbilder, auch was den Umgang mit Medien betrifft. Medienkompetenz von Kindern wird nicht nur durch Worte und Regeln, sondern durch eigenes Verhalten und eigene Haltungen beeinflusst. Wichtig ist, dass Eltern sich ihrer Vorbildrolle und ihrem Einfluss auch in der Medienerziehung bewusst sind, ihre Mediennutzung reflektieren und mit gutem Beispiel vorangehen, sich über aktuelle Entwicklungen informieren, um ihr Kind kompetent begleiten zu können. Sinkende Konzentrationsfähigkeit und die ständige Angst, etwas zu verpassen, sind zwei Beispiele, wie sich eine unglückliche Medienerziehung im Schulalter negativ auswirken kann.

Fachbereichsleiterin Christiane Bröcker stellt heraus: „Wichtig ist: Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen. Wir wollen aber darauf aufmerksam machen, dass sich übermäßige Smartphone-Nutzung im Beisein von Kindern negativ auf die Eltern-Kind-Bindung sowie negativ auf die frühkindliche Entwicklung und die Medienkompetenz der Kinder auswirken kann.“


Auf dem Bild: Sprechen Sie lieber mit ihrem Kind – Kampagnenplakat für Waltrop. Foto: Stadt Waltrop