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Auf dem Bild: Originales Logo des 1982 in Hiroshima gegründeten Bündnisses „Mayors for peace“. Foto: © Mayors for peace
Überschrift
Waltrop ist Teil von „Mayors for peace“ – Flaggentag der Bürgermeister für den Frieden mahnt zur atomaren Abrüstung
Datum
24.06.2019
Meldung

Rund 300 Städte des weltweiten Netzwerkes „Mayors for Peace“ werden am 8. Juli 2019 gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen Atomwaffen setzen. Vor den Rathäusern wird die „Mayors for Peace“-Flagge gehisst.

Mit der Aktion wird an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag (IGH - das Hauptrechtssprechungsorgan der Vereinten Nationen) erinnert, das am 8. Juli 1996 veröffentlicht wurde. Der IGH stellte fest, dass „eine völkerrechtliche Verpflichtung (besteht), in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen."

Bürgermeisterin Nicole Moenikes stellt fest: „Es ist wichtig, die Erinnerung daran aufrecht zu erhalten, welches Leid der Atomwaffeneinsatz im August 1945 über unzählige Menschen in Hiroshima und Nagasaki gebracht hat. Die Gefahr eines Atomwaffeneinsatzes ist leider nicht gebannt. Atomwaffen spielen in den nationalen Sicherheitsstrategien wieder eine größere Rolle. Das ist eine beunruhigende Entwicklung.“

Auch die Kündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch die USA, die stockenden Abrüstungsverhandlungen mit Nord-Korea sowie das offenbar bevorstehende Aus für den INF-Vertrag – auch Washingtoner Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme genannt – geben Anlass zur Sorge.

Umso wichtiger ist es, dass rund 300 Städte heute Flagge zeigen für eine atomwaffenfreie Welt. Mit unserer Aktion appellieren wir an die Bundesregierung, vor Ende der Kündigungsfrist des INF-Vertrages alles zu unternehmen, um diesen für Europa so wichtigen Vertrag zu erhalten.

Atomwaffen stellen eine immense Bedrohung für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt dar. Städte wären im Falle eines atomaren Angriffs durch ihre Wirtschaftskraft, Infrastruktur und hohe Einwohner*innenzahlen herausgehobene Ziele. Das Bündnis der Mayors for Peace setzt sich für das Recht der Bevölkerung auf ein Leben frei von dieser Bedrohung ein. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und langanhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Die Mayors for Peace setzen sich daher für den 2017 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Atomwaffenverbotsvertrag (Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons) ein und fordern weltweit die Regierungen auf, diesem Vertrag beizutreten. In dem Vertrag werden Atomwaffen ausdrücklich geächtet. Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung in Deutschland unterstützt das völkerrechtliche Verbot von Atomwaffen, sowie deren Lagerung und Modernisierung auf deutschem Boden.


INFO
Der Stadtrat der Stadt Waltrop hat im März des letzten Jahres dem Beitritt zum weltweiten Bündnis „Mayors for Peace“ zugestimmt: ein Zusammenschluss, der durch den Bürgermeister von Hiroshima 1982 initiiert wurde. Das Ziel ist eine verbindliche Vereinbarung eines Zeitplans für die Abschaffung aller Atomwaffen. Über 7.000 Städte und Gemeinden aus über 160 Ländern gehören dem Netzwerk an. Durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit wollen die Mayors for Peace das Bewusstsein für das Thema der atomaren Bedrohung und die Folgen für die Bevölkerung schärfen.

Auf dem Bild: Originales Logo des 1982 in Hiroshima gegründeten Bündnisses „Mayors for peace“. Foto: © Mayors for peace