Seit 2011 ist Waltrop ausgezeichnete „Fairtrade-Stadt“.
Im Juni 2023 wurde der Titel für weitere zwei Jahre an die Stadt Waltrop vergeben. Waltrop setzt sich damit aktiv für faire Handelsbedingungen und gehört zum Kreis von deutschlandweit mittlerweile mehr als 900 Städten, die den Titel Fairtrade-Town tragen und sich für fairen Handel stark machen.
Der Träger der Kampagne ist Fairtrade Deutschland. Fairtrade-Städte fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam vor Ort für den Fairen Handel stark machen.
Die rund 50 Fairtrade-Anlaufstellen in Waltrop sind auf einer digitalen Fairtrade-Karte verzeichnet:
Zahlreiche Unternehmen und Institutionen in Waltrop sind bereits Teil des Waltroper Fairtrade-Netzwerkes. Die Stadt Waltrop ruft weitere Unternehmen, Vereine, Bildungseinrichtungen und gastronomische Betriebe dazu auf, sich der Initiative anzuschließen. Der Einstieg ist unkompliziert: Schon das Anbieten von mindestens zwei Fairtrade-Produkten – ob im Verkauf, zur internen Nutzung oder im Kund:innenbereich – genügt.
Ob Kaffee, Tee, Schokolade, Kekse oder auch Textilien, Blumen, Kosmetik und Büroartikel: Die Auswahl fair gehandelter Produkte ist groß. Inspiration finden Interessierte unter:
>>> www.fairtrade-deutschland.de/produkte
>>> www.gepa-shop.de
Das Engagement der Teilnehmenden zahlt sich aus: Sie werden sichtbar im neuen Waltroper Fairtrade-Guide aufgeführt, sowohl digital als auch in gedruckter Form. Die Stadt übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit über lokale Medien, Social Media und städtische Plattformen – kostenfrei.
Unternehmen und Institutionen, die ihren Beitrag zur Fairtrade-Stadt Waltrop leisten, setzen ein klares Zeichen für soziale Verantwortung, stärken das Vertrauen ihrer Kundschaft und zeigen Haltung. „Gemeinsam gestalten wir eine gerechtere Zukunft – Schritt für Schritt, Produkt für Produkt“, sagt Thomas Paschek, Koordinator Fairtrade-Stadt Waltrop.
Interessierte melden sich bei:
Thomas Paschek
Koordinator Fairtrade-Stadt Waltrop
Tel.: +49 2309 930 353
E-Mail: thomas.paschek@waltrop.de
Übrigens: Die Aktivitäten der Fairtrade-Stadt Waltrop werden organisiert und gebündelt durch den Steuerungskreis, der etwa viermal im Jahr zusammenkommt. Auch für den Steuerungskreis Fairtrade-Stadt Waltrop werden Interessierte gesucht, die sich einbringen möchten. Auch sie melden sich unter den o.g. Kontaktdaten bei Thomas Paschek.
Blick zurück: Waltrops Weg zur Fairtrade-Stadt
Am 16. Dezember 2010 fasste der Rat der Stadt den Beschluss: Waltrop bewirbt sich darum, zertifizierte Fairtrade-Stadt zu werden.
Fünf Kriterien muss eine Stadt von der Größe Waltrops erfüllen, um das Zertifikat verliehen zu bekommen. Und das Erfreuliche: die meisten Kriterien erfüllte Waltrop bereits zu diesem Zeitpunkt.
Eine lokale Steuerungsgruppe nahm ihre Arbeit auf und gewann weitere Mitstreiter/innen, um den fairen Handel in Waltrop voran zu bringen. Das ehrgeizige Ziel der Steuergruppe: auf dem Waltroper Parkfest 2011 sollte das Zertifikat offiziell an die Stadt Waltrop übergeben werden.
Und so geschah es dann auch. Ende August 2011 wurde Waltrop der Titel "Fairtrade Town" verliehen. Zu den Gratulanten auf Waltrops größter Bühne im Park gehörte Reporter-Legende Manfred "Manni" Breuckmann.
Informieren Sie sich hier über die Kriterien, die Waltrop zu einer Fairtrade-Stadt machen:
1. Kriterium
Es liegt ein Beschluss der Kommune vor, dass bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im Bürgermeister/innenbüro Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus Fairem Handel verwendet wird. Es wird die Entscheidung getroffen, als Stadt den Titel "Fairtrade Stadt" anzustreben.
Dieser Beschluss wurde bereits am 16. Dezember 2010 gefasst - und zwar einstimmig von allen Fraktionen! Am 2. Februar 2011 veranstaltete der Weltladen im Rathaus eine Verkostung. Der Bio Darjeeling-Grüntee, der Bio Rooibostee und der Kaffee Milde Mischung, alles Gepa-Produkte, mundeten der Bürgermeisterin, den Mitarbeiterinnen des Sekretariats und einigen Gästen sehr. Diese Produkte werden ab sofort im Rathaus bei allen offiziellen Anlässen und bei Besuchen ausgeschenkt.
2. Kriterium
Es wird eine lokale Steuerungsgruppe gebildet, die auf dem Weg zur "Fairtrade-Stadt" (bzw. Gemeinde/Landkreis) die Aktivitäten vor Ort koordiniert.
Auch dieser Beschluss liegt vor. Am 24. Januar 2011 hat die Gruppe zum ersten Mal getagt. Mitglieder sind Anne Breddemann als Vertreterin der Kaufleute Rudi Fabritz als Mitarbeiter der Stadt Waltrop, Hermann Hölscheidt und Aggi Kemmler als Repräsentanten der Eine-Welt-Arbeit in Waltrop und des Weltladens sowie Detlef Pflaumbaum als Vertreter der Evangelischen Kirche.
3. Kriterium
In den lokalen Einzelhandelsgeschäften werden gesiegelte Produkte aus Fairem Handel angeboten und in Cafés und Restaurants werden Fairtrade-Produkte ausgeschenkt.
Für eine Stadt der Größe Waltrops bedeutet dies: in sechs Geschäften müssen fair gehandelte Produkte verkauft werden. Diese Zahl an Geschäften überschreiten wir locker!
Drei gastronomische Betriebe werden benötigt - auch dieses Kriterium können wir erfüllen: Vier gastronomische Betriebe haben zugesagt, fair gehandelte Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen. So kann man ab sofort in Waltrop den ganzen Tag „fair-verbringen“: Frühstück mit fairem Kaffee, Tee und Saft gibt’s in der Gaststädte in der Stadthalle. Gemütliche Teestunden verbringt man in der Wunderbar bei diversen bio-fairen Teesorten. Bio-Fair gehandelte Weine zu Mittag- oder Abendessen kann man sich im Hotel-Restaurant Kranefoer munden lassen. Und wer in Hotel Kaufhold übernachtet, bekommt fair gehandelten Saft und Tee zum Frühstück gereicht.
4. Kriterium
In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen werden Fairtrade-Produkte verwendet und es werden dort Bildungsaktivitäten zum Thema "Fairer Handel" durchgeführt.
Einige Einrichtungen sind bereits sehr aktiv: Die Gesamtschule in Waltrop ist mit Projekten und dem Schülercafé dabei. Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde hat am 10. Januar 2011 den Beschluss gefasst, „dass bei Veranstaltungen, zu denen die Gemeinde einlädt, ausschließlich Kaffee aus Quellen des Fairen Handels mit dem Transfair-Siegel ausgeschenkt wird.“ Auch in der katholischen Kirchengemeinde St. Peter wird sowohl im Haus der Begegnung als auch im Pfarrheim von St. Marien nur noch fair gehandelter Kaffee getrunken. Zudem informieren sich Konfirmanden- und Firmgruppen regelmäßig im Weltladen über den Fairen Handel.
5. Kriterium
Die örtlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur "Fairtrade-Stadt".
Das haben wir natürlich nicht in der Hand. Mit der bisherigen Berichterstattung in den örtlichen Medien über die Aktivitäten des Weltladens und den Fairen Handel konnten wir aber immer sehr zufrieden sein.